Acryl Sehende Hand Mona Ragy Enayat

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Über Mona Ragy Enayat aus dem Vorwort des Katalogs "Metamorphosen" von Dr. Anneliese Hübscher

Tätigkeit

Die in Leipzig lebende und arbeitende Ägypterin Mona Ragy Enayat malt und zeichnet, schafft originalgrafische Blätter und Plakate, sie schreibt Gedichte und Geschichten, die sie selbst illustriert und als Bücher herausgibt, sie textet und komponiert Lieder, die sie ebenso wie klassische arabische Gesänge zur Laute vorträgt. Darüber hinaus spricht sie neben Arabisch und Deutsch auch Englisch und Französisch, wenn es sich ergibt dolmetscht sie und sie engagiert sich in der internationalen Frauenbewegung.

Anliegen ihres Schaffens

Im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens von Mona Ragy Enayat stehen die ganz persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen als Frau - einer Frau, die über ihr Frausein in der heutigen Welt nachdenkt - über Möglichkeiten und Gefahren, Wünsche und Hoffnungen, aber auch über Belastungen, Sorgen und Ängste, über Anpassung, Unterdrückung oder Freiheit.
In ihrem Werk vollzieht sich die Annäherung zweier großer Kulturen, die des Orients und die des Okzidents. Auch wenn Mona Ragy Enayat in Ihrer Malerei allgemein menschliche Probleme aufgreift, wurzeln diese in ihrem ganz persönlichem Erleben, tragen autobiografische Züge, wobei nicht so sehr die äußeren wie die inneren Erlebnisräume entscheidend sind. Diese sind der Urgrund aus dem ihre faszinierende, facettenreiche Bildwelt erwächst und sich in einer furiosen Farbintensität geradezu auf den Betrachter stürzt, um sich ihm mitzuteilen.
Ein Bild Monas mit dem poetischen Titel “Ohne Geistesschönheit ist der Verstand Notwehr“ zeigt einen die Bildfläche voll einnehmenden, nackten Frauenkörper, ganz einer regenerativen und meditativen Entspannung hingegeben, gleichnishaft ergänzt durch eine Katze. Der Vorwurf der Faulheit oder Trägheit gleitet ab, es geht ihr immer um die Ganzheit, um eine mögliche Vollkommenheit. Unter diesem Aspekt spielt die Partnerbeziehung in ihrem Werk eine bedeutende Rolle. Die Begegnung und Lebenspartnerschaft zweier Menschen als Chance, das eigene Ich, aber auch den Anderen zu bereichern, mit ihm zusammen vollkommen zu werden wird dabei symbolhaft erweiternd auf Freundschaften und letztlich als Ziel für das Zusammenleben aller Menschen begriffen. Voraussetzung für sie ist Ichbezogenheit - nicht zu verwechseln mit Egoismus - eine eigene individuelle Sphäre, eine eigene Aura, die sie aber dem Partner ebenfalls zubilligt. Kompositorisch kommt dies in den Freiräumen zwischen den Partnern und um sie herum zum Ausdruck. Im Gegensatz zu diesen nach Harmonie und Ergänzung Streben, schafft sie Gestalten, die Machtanspruch und Machtmissbrauch verkörpern, verbunden mit der Unterdrückung der Frau. Selbst wenn bisher fast ausschließlich von dem thematischen Grundanliegen Mona Ragy Enayats die Rede war, Ihre Bilder sind von einer elementaren Emotionalität, sie sind weder kopflastig noch agitatorisch oder belehrend. Es ist eine eindringliche, fabulierende, symbolhaft verdichtete Malerei.

Was ist Kunst?

Für sie ist Kunst kein Experiment in dem der Künstler, die Kunst und das Leben in Frage stellt, kein formal-ästhetischer Selbstzweck. Sie ist überzeugt, dass Kunst, die den Betrachter erreicht, ihn emotional bewegt und zum Nachdenken anzuregen versteht, ihn als Persönlichkeit bereichert, ihm helfen kann intensiver und freier zu leben. Diese Grundüberzeugung gibt ihr die Kraft zu arbeiten und sich in dieser Unbedingtheit einzubringen.

Ihr Stil

Ungewöhnlich beeindruckend sind die poetischen Titel ihrer Bilder, gleichsam eine lyrische Bildkomponente, ornamental einbezogen als arabische Schriftzeichen in die Gesamtkomposition. Dominierend und faszinierend ist ihre absolut eigenständige intensiv leuchtende Farbigkeit, die aus der samtenen Dunkelheit des Pastels hervorbricht. Dabei hat jedes ihrer Bilder einen eigenen emotional gestimmten koloristischen Klang. Neben einigen wenigen kompakten, muskulösen und bildbeherrschenden Figuren sind ihre weiblichen Wesen langgliedrige, geschmeidige, biegsame Geschöpfe mit übergroßen Händen und Füßen. Sie muten mitunter pflanzenhaft an, vegetabil verwurzelt in einem kraftspendenden Urgrund, der ihnen trotz ihrer Grazilität Vitalität verleiht, eine sanfte Kraft. Rhythmisch schwingend sind sie miteinander verwoben. Körperumgreifende, körperbegreifende Gesten beziehen sich auf die eigene Person ebenso wie auf die des Partners. Vielfältige Metamorphosen sind möglich, Fische, Katzen, Vögel, Esel sind in dieses Wechselspiel und die Wandlungen einbezogen, gleichnishaft und direkt. Immer wieder erscheinen Augen und dies überall. In der ägyptischen Volkskunst haben sie, seit dem in Jahrtausende zurückführenden "Auge des Horus", eine umfassende symbolische Bedeutung. In den Bildern Mona Ragy Enayats sind alle Lebens- und Wandlungsphasen von diesen Augen begleitet. Viele ihrer Bilder werfen tiefgreifende Probleme auf, sie sind spannungsreich aber in der Form immer harmonisch. Sie wollen den Betrachter nicht schockieren, sondern anregen in diese Bildwelten einzudringen, sie zu erleben, und sie für sich zu erschließen. Manches mutet fremd an, aber diese Fremdheit in der auch Vertrautes zu entdecken ist, hat einen eigenen Reiz.







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